Schambeinentzündung » Entstehung

Eine Schambeinentzündung trifft Sportler wie z.B. Fußballer oder Marathonläufer

Das Auftreten der Schambeinentzündung (Ostitis pubis) findet sich überwiegend bei Patienten, die Kontaktsportarten wie Fußball, Eishockey, Handball und Basketball betreiben und immer wieder auch bei Patienten, die ein intensives Lauftraining in Vorbereitung eines Marathon absolvieren (auf der Website schambeinentzuendung.de finden Sie weitere Informationen zur Schambeinentzündung bei verschiedenen Sportarten).

Die Schambeinentzündung bei sportlich nicht aktiven Patienten stellt eine Rarität dar und ist häufig ein zufälliger Befund ohne therapeutische Konsequenz. Bei diesen Patienten müssen andere Ursachen der Beschwerden in die differentialdiagnostischen Erwägungen einbezogen werden.

Ein anhaltender Schmerz in der Leiste

Klinisch findet sich bei der Schambeinentzündung ein anhaltender Schmerz in der Leiste des Patienten, der bei sportlicher Belastung zunimmt und sich mit herkömmlichen therapeutischen Verfahren (Physiotherapie, Analgetika und lokale Infiltrationsbehandlung) kurzfristig nicht zufriedenstellend beeinflussen lässt.

Regelhaft geben die Patienten einen schleichenden Beginn der Beschwerden an. Ein akutes Ereignis kann nur in den seltensten Fällen angegeben werden. Die körperliche Untersuchung des Patienten ergibt immer wieder typische Symptome einer Entzündung der am Os pubis ansetzenden Muskulatur. Im Vordergrund stehen Schmerzen am Ansatz der Adduktorenmuskulatur und der geraden Bauchmuskulatur sowie eine Druckempfindlichkeit am Schambeinknochen.

Regelhaft tritt bei der Schambeinentzündung ein Adduktionsschmerz gegen Widerstand auf. Immer wieder finden sich auch Schmerzen bei Sit ups, Schmerzen bei der max. Drehung des Oberschenkels nach innen (passiv), bei der Beugung im Hüftgelenk sowie ein Schmerz im Schambein bei der Abspreizbewegung des Beins in Seitenlage.

Die Schambeinentzündung unterscheidet sich klar von anderen Sportverletzungen an der Leiste

In einem frühen akuten Stadium klagen die Patienten mit einer Schambeinentzündung häufig über einen nächtlichen Ruheschmerz, der als dumpf angegeben wird und den wir auf ein ausgedehntes Knochenödem zurückführen. In diesem Punkt unterscheidet sich die Schambeinentzündung ganz klar von anderen Sportverletzungen, die einen Leistenschmerz auslösen.

Auf grund dieses sich schleichend entwickelnden Schmerzes ohne bekanntes auslösendes Ereignis erfolgt oft die Behandlung der Patienten unter dem Verdacht einer „Leistenzerrung“ oder einer „Adduktorenzerrung“ ohne das zunächst eine weitere Diagnostik stattfindet.

Eine unbehandelte Schambeinentzündung ist langwierig

Oftmals wird eine analgetische Therapie durchgeführt bzw. eine physiotherapeutische Behandlung verordnet. Immer wieder erfolgt auch eine Selbstmedikation durch den Patienten, unter der er häufig noch mehrere Wochen weiter Sport treibt. Erst die über Wochen anhaltenden Beschwerden führen zur Initiierung einer weiterführenden Diagnostik. Unbehandelt heilt die Schambeinentzündung nach ca. 12 Monaten spontan aus.