Glossar

Erläuterung medizinischer Fachbegriffe

Abduktion
Abspreizen bzw. seitliches Wegführen eines Körperteils. In unserem Zusammenhang ist das Abspreizen des Oberschenkels gemeint.
Adduktion
Anlegen oder Heranführen eines Körperteils an den Körper. In unserem Zusammenhang ist das Zusammenpressen des Oberschenkels gemeint.
Adduktoren
Muskelgruppe auf der Innenseite des Oberschenkels, bestehend aus dem M. pectineus, M. adductor longus, M. adductor brevis und M. adductor longus.
Akutes Abdomen
Akutes Abdomen beschreibt eine akute lebensbedrohliche Erkrankung des Bauchraums. Häufige Ursachen eines akuten Abdomens sind Darmdurchbrüche, schwere Entzündungen der Organe des Bauchraums, eine Reizung des Bauchfells und Durchblutungsstörungen.
Analgetische Therapie
Schmerztherapie
Aneurysma
Aneurysma bezeichnet die krankhafte sackförmige Erweiterung eines arteriellen Blutgefäßes.
Antisepsis
Antisepsis ist die Hemmung oder Vernichtung von Infektionserregern durch Desinfektion.
Arthrose
Arthrose ist ein übermäßiger Gelenkverschleiß. Am häufigsten sind das Kniegelenk und das Hüftgelenk von einem solchen Gelenkverschleiß betroffen.
Asepsis
Asepsis beschreibt die Keimfreiheit durch Desinfektion.
Balneotherapie
Balneotherapie bezeichnet die therapeutischen Anwendungen in und mit Wasser.
Bone bruise
Wörtlich Knochenprellung, beschreibt es ursprünglich eine unfallbedingte Wassereinlagerung in den Knochen, ein sogenanntes Ödem.
CAM Impingment
CAM Impingment beschreibt eine knöcherne Einklemmung am Hüftgelenk. Ursache ist ein knöcherner Anbau am Hüftgelenkskopf. Dieser knöcherne Anbau führt zu einer Berührung zwischen Hüftgelenkskopf und Hüftgelenkspfanne mit einer sich daraus entwickelnden Abnutzung im Hüftgelenk.
Chondrosis
Bezieht sich zumeist auf die Bandscheibe und beschreibt die im Röntgenbild oder in der MRT nachweisbare Gewebealterung, speziell des Kollagens und dessen Verlust des Wasserbindungsvermögens.
CRPS
Chronisch regionales Schmerzsyndrom
Dehydriert
Beschreibt die Abnahme des Wassergehalts im Gewebe.
Denervation
Denervation beschreibt die bewusste Durchtrennung von Nerven, häufig mit dem Ziel, einen durch die Fehlfunktion der Nerven ausgelösten Schmerz zu beheben.
Dermatome
Dermatome bezeichnet Hautareale des Körpers, die einer bestimmten Nervenversorgung zugeordnet werden können.
Differentialdiagnose
Eine andere wahrscheinliche bzw. mögliche Diagnose bzw. Ursache der Beschwerden des Patienten.
Distraktionskräfte
Zugkräfte
Duraschlauch
Harte Hirnhauthülle, die sich in das Rückenmark, als harte Rückenmarkshaut fortsetzt. Der Durasack umgibt das Rückenmark.
Elastographie
Elastographie bezeichnet eine im Rahmen der Ultraschalluntersuchung durchgeführte Messung der Elastizität des Fett-, Muskel- und Bindegewebes.
Elektromyographie (EMG)
Elektromyographie (EMG) beschreibt die Messung der elektrischen Muskelaktivität.
Elektroneurographie (ENG)
Elektroneurographie (ENG) beschreibt die Messung des elektrischen Funktionszustandes eines Nerven.
EMG
Elektromyographie
ENG
Elektroneurographie
Epiphysiolyse
Epiphysiolyse beschreibt am wachsenden Skelett, die Lösung der Wachstumsfuge, die zu einer Verschiebung der Epiphyse des Knochens führt.
Ermüdungsfraktur
Durch eine Überlastung ausgelöster Knochenbruch.
Extension
Extension ist die Streckung eines Körperteils.
Facettengelenksödem
Wassereinlagerung in den kleinen Gelenken der Wirbelkörper.
FAI – femoroacetabuläres Impingment
Beschreibt eine Einklemmungssymptomatik des Hüftgelenks, ausgelöst durch eine Inkongruenz des Hüftkopfknochens.
Faszia transversalis
Die Faszia transversalis ist eine Schicht der vorderen Bauchdecke. Sie befindet sich anatomisch zwischen dem präperitonealen Fettgewebe und der queren Bauchmuskulatur. Sie bildet die Hinterwand des Leistenkanals und hat eine Öffnung, den sog. inneren Leistenring für die Strukturen des Samenstrangs. Kommt es zu einer Ausdünnung und Vorwölbung dieser Schicht, so entsteht zunächst die sog. „weiche Leiste“ und später der erworbene Leistenbruch.
Flamingoview-Aufnahmen
Einbeinstand-Röntgenuntersuchung des Beckens zum Nachweis von Instabilitäten des vorderen Beckenrings.
Flexion
Flexion ist die Beugung eines Körperteils.
Foramen
Loch
Foraminal
Das Loch betreffend, zumeist bezieht sich der Begriff auf den Wirbelkörper und das dort sich findende Loch, aus dem der Spinalnerv austritt.
Gracilis Syndrom
Entzündliche oder traumatische Veränderung am Ansatz des M. gracilis (kleiner Adduktorenmuskel am Oberschenkel)
Headsche Zone
Überempfindliche Hautareale. Diese Überempfindlichkeit ist durch eine Reizung eines inneren Organs ausgelöst.
Hemikastration
Einseitige Entfernung des Hodens. Im genannten Zusammenhang ist die operative Entfernung von Samenstrang und Hoden gemeint.
Hernia inguinalis
Synonym für einen Leistenbruch. In der Chirurgie wird zwischen einem medialen (erworbenen) und einem lateralen (angeborenen) Leistenbruch unterschieden.
Hüftdysplasie
Beschreibt den Zustand einer unzureichenden Überdeckung des Hüftkopfes durch die Hüftpfanne. Eine Hüftdysplasie gilt als Präarthrose, d.h. sie ist ein anatomische Situation am Hüftgelenk, die zu einem erhöhten Verschleiß und damit zur Ausbildung einer Hüftarthrose führen kann.
Hyperlordose
Auch Hohlkreuz, mit übertriebener Wölbung der unteren Wirbelsäule. Die Folge ist eine Beckenkippung mit nachfolgender Störung der muskulären Balance der Rückenmuskulatur.
Hypermobilität
Hypermobilität beschreibt eine zu große Beweglichkeit.
Hypomobilität
Hypomobilität beschreibt eine zu geringe Beweglichkeit.
Iliosacralgelenk
Großes, straff geführtes Gelenk des Beckens zwischen dem Darmbein und dem Steißbein
Impingmentsyndrom
Allgemein Einklemmungssyndrom. In unserem Zusammenhang bezeichnet das Impingmentsyndrom die Einklemmung des Hüftkopfes beim Eintritt in die Hüftpfanne. Diese Situation führt oft zu einem erhöhten Gelenkverschleiß.
Inferior
unten
Insertionstendinose
Bei der Insertionstendinose handelt es sich um eine Entzündung des Ansatzes der Muskulatur am Knochen.
Inspektion
Betrachtung
Interferenzstrom
Interferenzstrom bezeichnet eine spezielle Form der Elektrotherapie im Rahmen der physiotherapeutischen Behandlung.
Inzidenz
Inzidenz beschreibt die Neuerkrankungsrate.
Labrum
Knorpliger Rand an der Pfanne des Hüftgelenks, der der Vertiefung der Hüftpfanne dient und das Missverhältnis zwischen Hüftkopf und Hüftpfanne ausgleicht, ohne dabei das Bewegungsausmaß des Hüftgelenks zu beeinflussen.
Labrumzyste
Flüssigkeitsgefüllter Raum im Labrum. Diese Zyste stellt meist einen Hinweis für eine Verletzung der knorpligen Hüftgelenkslippe dar, kann aber auch ohne eine solche Verletzung auftreten.
Laparoskopische Techniken
(Synonym: minimal invasive Techniken)
Gemeint sind operative Techniken die durch einen kleinen Zugang das Operationsgebiet erreichen. Im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung beschreibt der Begriff „minimal invasiv“ nicht das Ausmaß der Operation, sondern lediglich den chirurgischen Zugang der für die Operation benötigt wird. Minimal invasive Techniken können durchaus „maximal“ invasiv sein.
Lasequesches Zeichen
Test in der Orthopädie und Neurologie bei dem der Ischiasnerv und die spinalen Nervenwurzeln der Lendenwirbelsäule gedehnt werden. Bei dem auf dem Rücken liegenden Patienten wird das gestreckte Bein passiv im Hüftgelenk gebeugt. Tritt bei diesem Test ein Schmerz auf, so wird der Test als positiv gewertet.
Lateral
zur Seite hin
Lokalanästhetikum
Medikament, dass zur örtlichen Betäubung eigesetzt wird.
Medial
zur Mitte hin
Miniarthrotomie
Öffnung eines Gelenks über einen kleinen Schnitt. In unserem Zusammenhang gemeint ist die Öffnung des Hüftgelenks.
MRT-Untersuchung (Magnetresonanztomographie)
(Synonym: Kernspintomographie)
Radiologische bildgebende Methode, die durch die Verwendung eines starken Magnetfeldes sehr genaue (nahezu anatomische) Darstellungen des menschlichen Körpers erlaubt. Im MRT werden Schnittbilder des menschlichen Körpers erzeugt, die eine Beurteilung der Organe und der verschiedenen Körpergewebe sowie ihrer krankhaften Veränderungen erlauben.
Muskelbündelriss
Ein Muskelbündel besteht aus etwa 200 bis 250 Muskelfasern. Bei einem Muskelbündelriss werden die, die Muskelfasern umgebenen Gewebe mitverletzt.
Muskelfaserriss
Verletzung mehrerer Skelettmuskelfasern. Eine Muskelfaser hat einen Durchmesser von 10 bis 100 Mikrometer. Daraus ergibt sich, dass bei einer Muskelfaserverletzung immer mehrere Muskelfasern betroffen sind.
Muskelausriss
Sehniger Ausriss der Muskels an seiner knöchernen Verankerung. Durch die fehlende Fixierung am Knochen kann der Muskel seiner Funktion nicht mehr nachkommen.
Muskelquetschung
Muskelverletzung durch ein direktes Trauma.
Neuraltherapie
Behandlung von Nervenreizungen mittels örtlich gesetzter Spritzen, die zumeist ein Betäubungsmittel und ein entzündungshemmendes Medikament enthalten.
Nichtsteroidale Antiphlogistika
Bezeichnet eine Gruppe von Schmerzmittel mit entzündungshemmender Wirkung.
NLG
Messung der Nervenleitgeschwindigkeit
NOTES
Neues Operationsverfahren, bei dem die natürlichen Körperöffnungen genutzt werden, um die Operation durchzuführen.
Occulte Fraktur
Verborgener Knochenbruch, nur durch spezielle Untersuchungstechniken wie der MRT oder dem CT nachweisbar.
Ödem
Beschreibt die Wassereinlagerung im Körpergewebe.
Osteochondrose
Osteochondrose bezeichnet die Umwandlung von Knorpelgewebe in Knochengewebe.
Ostitis pubis
Schambeinentzündung
Pincer Impingment
Pincer Impingment beschreibt eine Einklemmungssymptomatik am Hüftgelenk, ausgelöst durch eine übermäßige kneifzangenartige Umfassung des Hüftgelenkskopfes.
Processus vaginalis testis
Als Processus vaginalis testis wird eine Ausstülpung des Bauchfells bezeichnet, die bei der Wanderung des Hodens aus der Bauchdecke in den Hodensack in der frühen Entwicklungsphase vorhanden ist und die normalerweise nach Abschluss der Hodenwanderung verklebt. Bleibt der Processus vaginalis testis bestehen, so liegt ein angeborener seitlicher Leistenbruch vor und Darminhalt kann bis weit in die Leistenregion oder den Hodensack rutschen.
Rezidiv
Rezidiv bezeichnet einen Wiederholungsbruch. Das Auftreten von Wiederholungsbrüchen nach Operationen an der Leiste ist immer möglich.
Rezidivquote
Zahl der Patienten, bei denen nach einer Bruchoperation erneut ein Bruch auftritt, zumeist bezogen auf 100 operierte Patienten.
Rotationskräfte
Drehkräfte
Rückenmarkssegment
Das Rückenmarkssegment besteht aus dem Wirbelkörper, der Bandscheibe und dem dazugehörigen Spinalnerven.
Sacroiliitis
Entzündung des Kreuz-Darmbeingelenks.
Schambeinzyste
Hohlraum innerhalb des Schambeins, gelegentlich flüssigkeitsgefüllt.
Schenkelhernie
Eine Bruchform, die deutlich seltener als der Leistenbruch auftritt. Ein Schenkelbruch entwickelt sich unter dem Leistenband zwischen der großen Venen des Beins (V. femoralis und M. pectineus) in der sogenannten Schenkelpforte. Bei Männern mit einer Häufigkeit von 1% aller Brüche der Leistenregion sehr selten, bei Frauen mit 25% deutlich häufiger. Schenkelbrüche klemmen oft ein.
Scherkräfte
Verschiebekräfte
Secondary cleft syndrom
Nachweis einer Verletzung der symphysalen Bandstrukturen in der MRT
SEP
Sensibel evozierte Potentiale
Serome
Bezeichnet eine Flüssigkeitsansammlung im Gewebe nach einer Operation oder nach einem Unfall. Diese Flüssigkeitsansammlung, auch Gewebswasser genannt, ist eiweißreich.
Sklerosierungen
Bezeichnet im Röntgenbild eine Verdichtung der Knochenstruktur, die einen Hinweis auf eine höhere Belastung gibt.
Somatoforme Schmerzstörung
Bei einer somatoformen Schmerzstörung handelt es sich um einen anhaltenden, körperlich empfundenen Schmerz, der sich nicht durch eine strukturelle krankhafte Veränderung des Gewebes erklären lässt.
Sonographie
Ultraschalluntersuchung
Spinal
zum Rückgrat gehörig
Spinalnerv
Synonym gebraucht für Rückenmarksnerv. Die Rückenmarksnerven treten paarig aus dem Wirbelkanal aus. Jeder Mensch besitzt 31 segmentale Nervenpaare.
Spinalkanalstenose
Verengung des Rückenmarkkanals.
Spondylarthrose
Abnutzung der kleinen Wirbelgelenke.
Spondylolisthesis
Allgemein für Wirbelgleiten. Besonders häufig im Bereich zwischen dem 5. Lendenwirbelkörper und dem 1. Sacralwirbel bzw. zwischen dem 4. und dem 5. Lendenwirbelkörper. Die Einteilung der Spondylolisthesis erfolgt nach Meyerding in vier Stadien.
Spondylolyse
Lösung einer normalerweise an der Wirbelsäule bestehenden kleinen Gelenkverbindung. Sie kann angeboren sein, aber auch entzündliche oder traumatische Ursachen haben.
Spongiosa
Knochengewebe, dass sich im Inneren des Knochens befindet und eine aufgelockerte bälkchenartige Struktur besitzt.
Superior
oben
Supportiva
Unterstützende Medikamente. In der Regel sind dies Naturheilmittel bzw. Präparate auf enzymatischer Basis.
Symphyseninstabilität
Lockerung der Verbindung zwischen den beiden Schambeinknochen.
Symphysenspalt
Schmaler Spalt zwischen den beiden Schambeinknochen. Im Symphysenspalt befindet sich eine knorplige Scheibe, einem Diskus ähnlich. Der Symphysenspalt wird von einem oberen und einem unteren Band begrenzt.
Symphysographie
Darstellung des Symphysenspalts mit Kontrastmittel. Mit dieser Technik können Verletzungen der Kapsel der Symphyse gut nachgewiesen werden.
Szintigraphie
Radiologische Methode, bei der sog. Radionukleide zum Einsatz kommen, die sich im Zielorgan anreichern und deren Strahlung von einer speziellen Kamera aufgefangen wird. Mit dieser Methode lassen sich unter anderem auch Entzündungsprozesse im Körper nachweisen.
TEP
Bei der TEP-Operationstechnik handelt es sich um die zweite gängige minimal invasive Technik zur operativen Beseitigung von Leistenbrüchen. Im Gegensatz zur TAPP-Technik wird bei der TEP die Präparation des Bruchs in einem virtuell hergestellten Raum zwischen Bauchfell und Fettgewebe durchgeführt und das Netz ohne Fixation in diesen Spalt eingelegt.
Transiente Osteoporose
Flüchtige Störung der Knochendichte.
Triggerpunkt
Schmerzpunkte in der Muskulatur, die durch das Zusammenziehen von Muskelfasern entstehen. Diese punktförmigen Muskelverhärtungen sind schmerzhaft und zeigen oft ein Schmerzfeld.
Trokar
Spitzes Operationsinstrument, mit dessen Hilfe ein Loch in die Bauchdecke gebohrt werden kann. Durch dieses Loch werden dann die Instrumente für die Operation eingeführt.
Unsteril
Nicht sauber, mit Bakterien und anderen Mikroorganismen verseucht.
Viszero-cutaner Reflex
Nervenverbindungsbogen zwischen einem inneren Organ und der diesem Organ zugeordneten Haut. Ein solcher Reflexbogen führt oft zu einer Überempfindlichkeit der Haut.
Zyste
Flüssigkeitsgefüllte von einer Wand umgebene Wasserblase.